Rezension der Neuen Vorarlberger Zeitung vom 01.05.2007 zum Konzert am 28.04.2007 in Hohenems/Österreich

Vielen Dank an Dieter Heidegger für die Überlassung der Artikel auf dieser Seite und die vorbildliche Zusammenarbeit. Link auf die Zeitung ...
Noch einmal im "Klartext":
David Knopfler: Ein leiser Star
von Daniel Furxer
Am Samstag spielte David Knopfler mit Band im TennisEventCenter in Hohenems einfühlsame Balladen.
Die Szenerie wirkte auf den ersten Blick verrückt. David Knopfler, Mitbegründer der legendären Dire Straits betrat nach kurzer Ankündigung die Nebenbühne des TennisEventCenters. Die Vorband entfiel kurzerhand. Nicht das ganze TennisEventCenter war Schauplatz des Konzertes, sondern nur der hintere Teil. Rund 400 Menschen hatten es sich um Stehtische gemütlich gemacht. Wüsste man nicht besser, wer da auf der Bühne steht, hätte man meinen könnten, es sei eine Zusammenkunft von älteren Herren, die ein paar selbstgeschriebene Lieder vortragen wollen.
Selbstgeschrieben sind die Lieder in der Tat, von David Knopfler, dem jüngeren Bruder von Mark Knopfler, dem Chef der Dire Straits. David Knopfler, der schon 1980 die Dire Straits verließ, ist mindestens gleich talentiert, was das Songwriting anbelangt. Es kam jedoch zum Bruch, da er sich gegen seinen alles bestimmenden Bruder musikalisch eingeengt fühlte. 1983 erschien sein erstes Soloalbum.
An diesem Abend bestach David Knopfler mit vielen Balladen, die er wahlweise am Keyboard oder mit der Akustikgitarre vortrug. Seine Bandkollegen hielten sich dabei dezent im Hintergrund, obwohl sie keinen Grund dazu gehabt hätten. Handelt es sich doch um Pete Shaw (Bassist auch bei Chris Rea) und Martin Ditcham (Chris Rea, Westernhagen). Ältere Herren, ja, aber sehr Talentierte.
Trotz der Verstärker wirkte das Konzert sehr unplugged. Herausragend war der zweite Gitarrist, Harry Bogdanovs, der auf seiner Akustikgitarre einfach fabelhaft spielte. Die Kombination aus Pickings, Läufen und Rhythmusbegleitung war eines der Highlights dieses Abends. Das ganze Konzert lang herrschte ein Mid-Tempo vor, erst gegen Ende zog David Knopfler an und sie spielte etwas schneller Songs. Sogar ein früher Dire Straits Song, „Southside of Town“, der aber auf keinem Album zu finden ist, kam zur Aufführung.
Eine ausgeklügelte Bühnenshow war den ganzen Abend lang nicht wichtig. Ein sichtlich locker dahinspielender und zu einigen Scherzen aufgelegter Herr Knopfler fühlte sich richtig wohl und sang mit seiner markanten Stimme eine Menge einfühlsamer Balladen. Er war der leise, sympathische Star des Abend.
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