31.10.2010 Haßfurt, Stadthalle
Rezension der "Main Post", Würzburg
Vielen Dank der Multimedia-Redaktion der Mediengruppe Main-Post
für die freundliche Genehmigung zur Übernahme des © Artikels inkl. Fotos.

Weltstar zum Anfassen
Das stilvolle Ambiente des großen Saales der Stadthalle Haßfurt/Oberfranken war wie geschaffen für das vielumjubelte Gastspiel mit David Knopfler und seiner Band. Die Leiterin des Kulturamtes Haßfurt, Frau Petra Lettang, ließ es sich nicht nehmen, die Band herzlich zu begrüßen und die Bandmitglieder vorzustellen.
Dann betraten die Musiker die Bühne und perfekter, ohrstöpselfreier Livesound sowie sparsam eingesetzte Lichteffekte charakterisierten einen eindrucksvollen Abend. David Knopfler ist ein Musiker der leisen Töne und poetischen Texte. Seine ideale Begleitung fand er wieder in seinen Freunden Harry Bogdanovs an Gitarren und Keyboard, Pete Shaw am Bass und Martin Ditcham an den Percussioninstrumenten. Zu Beginn erzählte David, dass er mal als Sozialarbeiter gearbeitet habe und begrüßte die fast 300 Zuschauer. Man geizte im Verlauf des Konzerts auch nicht mit netten kleinen Showeinlagen sprich Jams, wie man es sonst nicht unbedingt gewohnt ist. Die Fans gingen begeistert mit und nahmen freudig zur Kenntnis, dass David wie in der Duo-Tour (mit Harry Bogdanovs) im September erneut eine Komposition seines Bruders Mark ins Programm aufgenommen hatte: "Wild West End". Davids Dire Straits-Komposition "Bernadette" durfte ebensowenig fehlen wie "What's the matter Baby", komponiert von David und Mark. Ins Träumen kam man, wenn er sich bei wunderschönen Balladen wie "Tears fall" am Keyboard begleitete. Dann war es im Saal mucksmäuschenstill. Diesen Song nahm er für die CD "Ship Of Dreams" zusammen mit Jule Neigel auf. "Easy Street" oder "Mending my nets" und viele andere (die komplette Setlist wird nachgereicht) sorgten für eine zauberhafte Stimmung im Saal.
Wenn er gleichzeitig mit Mundharmonika (die an einem "Neckless" = Nackengestell befestigt ist) und Akustikgitarre einige Songs intonierte, zollte er damit einem seiner musikalischen Vorbilder Tribut: Bob Dylan. Gerade in solchen Momenten zeigte sich eine wunderbare musikalische Dichte mit Blues- und Folkelementen, die ihn grundsätzlich von der Dire-Straits-Phase unterscheidet und seine unbeirrte, eigenständige Weiterentwicklung dokumentierte. Wenn man überlegt, dass diese Phase schon über 30 Jahre zurückliegt, sollte man überhaupt keine Vergleiche mehr anstellen.
David wurde in den letzten Monaten zu einigen neuen Songs inspiriert, wie z.B. "Me and Billy Crowe", "Underland" und "Here in Geneseo". Die kamen hervorragend an und sollten unbedingt in eine neue Studio-CD einfließen, die die vierjährige Veröffentlichungspause hoffentlich bald beendet. Nach zwei mal zwei Zugaben und vollen zwei Stunden war das Konzert zu Ende. Standing Ovations und ein Applaus, der - fast - nicht enden wollte, waren die Belohnung für einen unvergesslichen Abend, sowohl für die Band als auch für das Publikum. Interessierte Fans bekamen natürlich noch Autogramme des Sängers und der Bandmitglieder. Es lief alles völlig ungezwungen ab. Starallüren und Berührungsängste gibt es bei David und seinen Musikern nicht. Zu seiner Einleitung, dass er als Sozialarbeiter seinen beruflichen Lebensweg begann, passte dann eine Szene nach der Autogrammstunde: Eine große Gruppe anwesender behinderter Menschen bekam selbstverständlich einen eigenen Fototermin mit ihm.
G.M.
Setlist:
Steel Wheels
Wild West End
God's Mockingbird
Cinnamon Girls
Southside Tenements
When We Kiss
Bernadette
What's The Matter Baby
Billy Crowe
Mending My Nets
Somebody Kind
Here In Geneseo
Tears Fall
Grace In The Gutter
True North
America
Easy Street
Games People Play
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A Father And A Son
Drowning Pool
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Underland
Tougher Than The Rest

Aus "Mohr Stadtillu", Ausgabe Schweinfurt ...