22.02.2008 Plauen, Festhalle - Freie Presse
Die folgenden Artikel (Foto, Interview vom 22.02. und Rezension vom 25.02.2008) wurden uns freundlicherweise von Frau Döhling, Freie Presse, Lokalredaktion Plauen, zur Verfügung gestellt! Ein Link auf die Zeitung ...
Weiter unten lesen Sie den Vorbericht zum Konzert des Vogtland-Anzeigers!

Vorbericht Vogtland-Anzeiger
Link auf den Vogtland-Anzeiger. Vielen Dank Herrn Piontkowski für die freundliche Genehmigung zur Überlassung des Artikels!
Vogtland - Panorama :: Ein Leckerbissen für sensible Rock-Hörer
Festhalle Plauen / David Knopfler auf Emotion-Tour / Mit den Dire Straits schrieb er Musikgeschichte
Gitarren dominieren, reine Töne, keine Verzerrer, nichts zu hören von Wah-wah-Effekten oder gewollten Rückkopplungen.
Dagegen überzeugen ausschließlich mit Hilfe unterschiedlichster Anschlagtechniken erzielte Dynamik, ebenso gestaltete naturelle aber akzentuierte Akkorde. Es ist immer noch die warme, raue, irgendwie brüchige Stimme, die den Zuhörer ein kleines Déjà vu-Erlebnis verschafft, denn sie klingt vertraut. Knopfler klingt wie Knopfler, Knopfler ist Knopfler – nur dass es hier um David geht, dem Bruder von Mark Knopfler, der, drei Jahre älter, immer noch bekannter scheint. Als Sozialarbeiter zieht David 1977 mit dem Soziologen John Illsley in eine WG und beginnt, gemeinsam Musik zu machen. Wenig später zieht Knopflers Bruder Mark ein und musiziert mit. Mark bringt eines Tages Schlagzeuger Pick Withers mit und die Dire Straits (die finanzielle Situation der Bandmitglieder umschreibend übersetzt „große Pleite“ oder „ernste Notlage“) waren geboren. Auf den ersten beiden Dire Straits-Alben (Dire Straits und Communiqué) spielte David noch die Rhythmusgitarre. Doch weltweit berühmt, was nach dem Song „Sultans of Swing“ hereinbrach, wollte David nicht länger im Schatten seines großen Bruders Mark stehen. Er verließ die Band, um solistisch als Sänger und Songwriter mit balladesken und poetischen Rocksongs durchzustarten. Er setzte um, was ihm mit den Dire Straits nicht gelang: Auftritte mit atmosphärisch arrangierten Songs für eine kleinere Fangemeinde in intimer Atmosphäre. Darum spielt er noch heute am liebsten in Locations zwischen 250 und 650 Plätzen. Sein musikalisches Talent vermachte ihm seine Mutter. Die Lehrerin und ausgebildete Pianistin sorgte dafür, dass er bereits als Kind das Gitarre-, Klavier- und Schlagzeugspielen lernte, inzwischen auch Mundharmonika. Bereits mit vierzehn Jahren hatte Knopfler seine ersten Auftritte in Folk-Clubs von Newcastle Upon Tyne. Über anfänglich geschickt arrangierte und mit dem Flair seiner rauen Stimme versehene Gesangsphrasen gekoppelten Stimmungsbildern aus Pop-, Rock-, Reggae- und Blues-Elementen ging es über melodieverliebte Rockballaden hin zu ersten Radiohits: „Come to me“ (1983), „Madonna's Daughter“ (1983), „Sideshow“ (1983) und „Soul Kissing“ (1983). Bereits mit seinem zweite Album (Behind The Lines /1985) setzte Knopfler stimmungsvolle Popsongs derart geschickt in Szene, dass diese zu Film-Titelsongs avancierten, wie „Double-Dealing“ zum Tatort-Krimi „Doppelspiel“. Dabei wurde ihm aber auch bewusst: Er hat sein musikalisches Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Mit seinem Album „Lips against the steel“ (1988) verschaffte er sich endgültig den Zugang zur Weltspitze. Als „vollmundiger Leckerbissen für sensible Rockhörer“ schwärmten die Fans von der sorgfältigen Produktion des Albums als besonderen Hörgenuss unter Kopfhörern. Es kam der handwerklichen Einmaligkeit und Solidität von Dire Straits sehr nahe. Trotzdem lässt sich auch in den folgenden Alben mehr und mehr der Versuch heraushören, etwas Besonderes, Tiefgreifenderes zu schaffen. Weil er seine Miete von den Tantiemen aus damaliger Zeit bestreiten kann, blieb ihm auch der Versuch erspart, idiotensichere Mit-pfeif-Dichtungen in die Welt setzen zu müssen. Er ging und geht seinen Weg. David Knopfler ist kein Nostalgiker. Sein Problem ist lediglich: Viele seiner Zuhörer sind es. „Wer Songs der Dire Straits hören will, muss in Konzerte von meinem Bruder Mark oder einer Coverband gehen“, will er sich abgegrenzt sehen. Er weiß: Bei Konzerten gäbe es die Meinung, wegen dem Namen Knopfler hier zu sein, weil Mark Knopfler gerade nicht auf Tour sei. Wer dennoch kommt, für den erstrebe er, dessen Hoffnungen in keinster Weise zu enttäuschen. Schließlich gibt es mehr als nur eine Handvoll Songs, die einen Wiedererkennungswert haben, gibt es eine, die David Knopfler-Hymne „King of Ashes“. Apropos Asche – Nicht wie Phönix aus selbiger, eher steil kontinuierlich hat sich Mercedes Paulus einen Namen gemacht. Die 41-jährige Plauenerin wird beim Konzert von David Knopfler in der Plauener Festhalle den Support übernehmen. Sonst mit Band unterwegs, wird sie, begleitet von zwei Gitarren, ihr Bestes geben, die Zuhörer mit Songs von Janis Joplin und Bob Dylan einzustimmen. Musikalisch unterstützt wird David Knopfler auf seiner diesjährigen Deutschland-Gastspielserie wieder von seinen Bandmitgliedern Harry Bogdanovs (guit), der auch schon mit Westernhagen tourte, Pete Shaw (bass), Bandmitglied bei Chris Rea, und Geoff Dugmore (drums), der auch schon für Robbie Williams, Rod Stewart und Tina Turner die Becken strapazierte. Am Freitag, 22. Februar, 20 Uhr ist David Knopfler im Rahmen seiner aktuellen Emotion- Tour in der Plauener Festhalle zu Gast.
U. Hentschel