Rezension "Märkische Allgemeine" vom 29.02.2008
Vielen Dank an Herrn Starke von der "Märkischen Allgemeinen" für die freundliche Genehmigung der Rezension mit Foto!
Links ein Ausschnitt aus dem originalen Zeitungsartikel. Der komplette Text gleich hier unterhalb:
„Ein echter Vollblut-Musiker“
Ex-Dire Straits-Gitarrist David Knopfler gastierte auf seiner „Emotions“-Tour in Thyrow
David Knopfler steht für relaxten Sound, für die eher leisen Töne. Gemeinsam mit seinen Bandmitgliedern Geoff Dugmore, Pete Shaw und Harry Bogdanovs, welcher selbst zu den führenden Gitarristen der englischen Musikszene zählt, fesselte das Publikum in der ausverkauften Thyrower Kulturscheune mit atmosphärisch arrangierten Stücken, vorgetragen mit der für ihn typischen rauhen, brüchigen Stimme.
Als Gitarrist der britischen Musikgruppe Dire Straits wurde David Knopfler weltbekannt. Doch nostalgische Gefühle verbindet er mit diesen Zeiten, in denen die Band mit dem legendären Hit „Sultans of Swing“ zu echten Musiker-Göttern aufstieg, keineswegs. Früh suchte er seinen Weg in die poetisch-musikalische Eigenständigkeit, raus aus dem Schatten seines großen Bruders Mark, der die treibende Kraft in der Band war, alle Songs schrieb und für dessen filigrane Soli David stets nur die rhythmische Ergänzung darstellte.
Bereits im Juli 1980 verließ er die Mega-Band, um sich eine Solokarriere aufzubauen. Ikonen wie Randy Newman, Joni Mitchell, Lowell George, Van Morrison und vor allem Bob Dylan dienten dabei der Inspiration. Während Dire Straits-Mastermind Mark Knopfler den Platz im ewigen Gittarristen-Olymp sicher hat, ist für David der kommerzielle Erfolg von früher unter eigenem musikalischem Regiment passé. Doch das kümmert Knopfler kaum, kann er doch heute noch von den Tantiemen aus Dire-Straits-Zeiten leben.
Während David von Dire Straits nichts mehr hören will, tun das aber nach wie vor viele seiner Zuhörer. „Wer Songs der Dire Straits hören will, muss in Konzerte von meinem Bruder Mark oder einer Coverband gehen“, will er sich abgegrenzt sehen.
Solche Fans sind Markus und Lutz nicht. „Auch wenn er an die Genialität seines Bruders Mark nicht ganz rankommt, ist er für mich ein echter Vollblut-Musiker!“, schwärmte Markus Schubert aus Berlin, der seinem Star David Knopfler – wo und wann immer es geht – auf seiner Emotions-Tour hinterherreist. Sein Kumpel Lutz Assmann pflichtet ihm bei: „Ich liebe Davids Musik, weil sie noch handgemacht ist. Er kommt fast ohne Tontechnik aus!“
Dass jedoch auch handgemachte Musik echte Energie kostet, bekommt David Knopfler derzeit besonders zu spüren. Bei einem Sprung von der Bühne zog er sich Ende 2007 eine komplizierte Bruchverletzung am Arm zu. Die Knochen sind mittlerweile zwar wieder verheilt, doch es werde, so Knopfler, noch einiges an Physiotherapie nötig sein, bis die Muskeln wieder richtig funktionieren und die Motorik zurückkomme.
Seine Emotions-Tour hat er bis jetzt jedoch trotz schwacher Gliedmaßen ohne sichtliche Energieeinbußen gemeistert – ein echter Vollblut-Musiker eben!
(Von Andrea Keil)